Kükentöten ist seit 2022 verboten
Rund 45 Millionen männliche Küken wurden bisher jährlich aussortiert, während die weiblichen, auf Hochleistung gezüchteten Küken, zum Eierlegen aufgezogen wurden. Hähne legen jedoch keine Eier und eignen sich aus diesen Zuchtlinien kaum als Masthähnchen. Sie setzen weniger Fleisch an und es dauert länger, sie zu mästen, sodass sie so aus ökonomischen Gründen aussortiert werden.
Seit Januar 2022 ist das Töten von geschlüpften Eintagsküken verboten. Es gibt nun zwei Varianten in der Hühnerhaltung:
- Die Aufzucht der männlichen Küken, den sogenannten Bruderhähnen.
- Die In-Ovo-Selektion: Hierbei wird das Geschlecht bereits im Ei bestimmt. Steckt ein männlicher Embryo im Ei, wird es aussortiert. Allerdings ist diese Variante nur eine Übergangslösung, denn das Töten von Hühnerembryos nach dem 6. Tag soll ab 2024 untersagt werden.
Der Bioland-Verband sowie Demeter und Naturland lehnen die In-Ovo-Selektion ab, denn dabei werden männliche Küken weiterhin getötet, nur eben vor dem Schlupf. Es bleibt also die Aufzucht der Bruderhähne, die bei Bioland bereits seit März 2021 vorgeschrieben ist. Da auch Bioland-Höfe wirtschaftlich existenzfähig arbeiten müssen und dabei gleichzeitig den Bedürfnissen der Tiere gerecht werden wollen, wird die Zucht sogenannter Zweinutzungshühner erforscht.